Germanium

Geschichte

Was sich nach dunklen Wäldern, primitiven Barbaren und kämpferischen Vorfahren anhört, ist in Wirklichkeit ein Element, das der deutsche Chemiker Clemens Winkler  1886 bei der Isolierung des Minerals Argyrodit entdeckte und nach seinem geliebten Heimatland benannte: Germanium. 1949 begann die „industrielle Laufbahn“ des Metalls, das überwiegend als Nebenprodukt in Kupfer-, Blei- und Zinkerzen zu finden ist. Heute wird es nicht selten aus der Flugasche von germaniumhaltiger Steinkohle gewonnen.

Eigenschaften

Germanium zählt zu den seltensten Metallen der Erde. Das silberglänzende Element schmilzt bei knapp 1000 °C und siedet bei 2820°C. Nach neuester Definition gilt Germanium als Halbleiter. Seine Dichteanomalie bringt Wissenschaftler immer wieder zum Staunen: Die Dichte von Germanium ist in festem Zustand niedriger als in flüssigem.

Einsatzbereiche

Germanium ist aus unserem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. Lange war es das führende Material in der Elektronik. Heute wird es überwiegend in der Glasfaser und Infrarotoptik eingesetzt. Deshalb gäbe es ohne Germanium keine Glasfaserkabel für das Internet. Da Germanium die seltene Gabe besitzt, nur Infrarotlicht durchzulassen, ist es unverzichtbar für die Produktion von Nachtsichtgeräten.

Perspektiven

Bei Germanium wird sich der Versorgungsengpass weiter fortsetzen: Das Fraunhofer Institut rechnet aufgrund neuer Hightech-Entwicklungen bis 2030 mit einem deutlichen Anstieg des Germanium-Bedarfs. Beim Anwendungsgebiet „Glasfaserkabel“ geht man sogar von einer Verachtfachung der Germanium Nachfrage aus. Ein deutlicher Bedarfsanstieg, der gleichbedeutend mit einem gravierenden Preisanstieg sein dürfte.

Schmelzpunkt
937,4 °C
Spezifisches Gewicht
5,32 g/cm³
Massenanteil/Erdhülle
5,6 ppm
Hauptproduzenten
China
Siedepunkt
2820 °c
Farbe
silberglänzend
Jahresproduktion
ca. 140 t 
Verwendung
Glasfaserproduktion, Nachtsichtgeräte, Hochfrequenztechnik, Infrarot-Optiken, Detektortechnologie
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